„Die Stromkosten sinken, der Pendelstress schrumpft auf ein Minimum, dein Ortskern pulsiert wieder und dir bleibt mehr Zeit für dich und deine Familie. Klingt schön, aber wie soll das gehen?“
Im Rahmen der Wanderausstellung „Zukunft erleben“, initiiert und umgesetzt von der Zukunftsallianz – einer Initiative des Klimavolksbegehrens – und dem Klimabündnis Österreich, werden zukunftsweisende österreichische Gemeinden ins Rampenlicht gerückt. Die Ausstellung präsentiert über 20 landesweite Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen neue Mobilität, Wohnen und Energie, belebte Ortskerne sowie Chancen für Jobs und Wirtschaft. Darunter finden sich auch lokale Leuchtturm-Projekte sowie Einblicke in die Klimaschutzinitiativen des Roten Kreuzes und dem österreichischen Blasmusik Verband.
Zukunftsplan der Bevölkerung für die Bevölkerung
Wofür steht die Zukunftsallianz? Im Jahr 2024 hat das Bündnis in 50 österreichischen Gemeinden Menschen nach ihren Wünschen für die Zukunft befragt. Die Ergebnisse reichen von einer Mobilitätsoffensive über eine Belebung der Ortskerne bis zur klaren Forderung, die Bevölkerung in diese Maßnahmen einzubeziehen. Der Zukunftsplan der Bevölkerung über Ideen und mögliche Hindernisse für eine Aufwertung der Lebensqualität in den Kommunen ist hier nachzulesen.
Einige der Kernforderungen der Bevölkerung:
- Ausbau des öffentlichen Verkehrs, weil sonst weiterhin für viele Menschen das Auto für tägliche Wege notwendig ist.
- Belebung der Ortskerne, die durch die Abwanderung von Supermärkten und anderer Infrastruktur des täglichen Lebens massiv an Dynamik verloren haben. Auch die soziale Funktion der Stadtzentren sollte – nicht zuletzt durch eine Zurückdrängung des motorisierten Verkehrs – wieder gestärkt werden.
- Konzepte für eine klimataugliche Zukunft, etwa durch den Ausbau erneuerbarer Technologien.
- Eine Folge dieser Entwicklungen: Die steigenden Kosten für Mobilität und Energie belasten das Haushaltsbudget immer stärker.
- Partizipative Modelle sind eine Voraussetzung für positive Entwicklungen der Kommunen, die für eine höhere Lebensqualität sorgen und etwa auch nachhaltigen touristischen Konzepten entgegenkommen.
Den Prozess des Zukunftsplans haben Wissenschaftler wie Bertram Barth (Meinungsforschung Integral), Franz Essl (Ökologe an der Uni Wien und Wissenschaftler des Jahres 2022), Daniel Huppmann (Energiesystem-Experte, IIASA) und Karl Steininger (Klimaökonom, Uni Graz).

Klimagesetz als wichtiger Baustein
Auch die Förderung von Klimatechnologien spielt eine wesentliche Rolle. Einer der Sprecher der Zukunftsallianz, Christian Kdolsky, führt in einem Gastbeitrag im Kurier aus, warum Klimaschutz keine Wachstumsbremse für die Wirtschaft ist, sondern vielmehr ein „unverzichtbarer Konjunkturmotor„. Er bezieht sich auf eine Studie des Wegener Centers in Graz, das etwa durch den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030 rund 100.000 neue Jobs und ein Wachstum des BIP von knapp zehn Milliarden Euro prognostiziert. Kdolsky verweist auf Deutschland, wo ein Investitionspaket von 500 Milliarden Euro geschnürt wurde – davon fließen rund 100 Milliarden Euro in die klimafreundlichen Weiterentwicklung der Wirtschaft.
In Österreich gibt es hingegen seit 2021 kein Klimaschutzgesetz, das u.a. auch die Reduktionsziele für klimarelevante Emissionen festlegen würde. Indes kündigte auch die aktuelle Bundesregierung (im April 2024) ein Klimagesetz an.
Die Ausstellung „Zukunft erleben“ tourt in den kommenden Monaten bei freiem Eintritt durch ganz Österreich. Erste Station ist in Eisenstadt, wo die Ausstellung im Landhaus vom 14. bis 23. Juni 2025 zu sehen ist.
Wo: Wandelgang im Landhaus Eisenstadt, Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt
Wann: Eröffnung am Samstag, 14. Juni 2025, 11:00 Uhr
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch von 8:00-16:00 Uhr; Freitag von 8:00-13:00 Uhr
Über die Zukunftsallianz – Die Zukunftsallianz wurde im Zuge der Initiative zum Klimavolksbegehren gegründet, um Klimaschutz zurück in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Im Zentrum steht der Dialog mit der Bevölkerung, Vertreterinnen und Vertretern aus Gemeinden, Organisationen, Religionsgemeinschaften und Unternehmen. Dafür hat die Zukunftsallianz eine Positiv-Vision entworfen, die in fünf Lebensbereichen zeigt, welche Vorteile eine aktive Gestaltung der Klimathemen bringt. Die Ergebnisse der Dialogformate wurden unter Einbeziehung eines wissenschaftlichen Beirats zu einem Zukunftsplan der Bevölkerung Ende 2024 zusammengetragen und der Politik vorgelegt. 2025 wird dieser Dialog mittels Workshops und einer Wanderausstellung in den Gemeinden fortgeführt.