Lösungsansätze zur Grundwasser-Problematik im Nordburgenland

Bereits seit 2021 liegt mit der Machbarkeitsstudie, die die Gruppe Wasser im Auftrag des Landes erstellt hat, ein umfassender Lösungsansatz für die Grundwasserproblematik vor. Anhand einiger Auszüge aus der Studie skizzierte Alexander Mechtler, wie der Seewinkel wieder durchfeuchtet werden könnte. Die Voraussetzung dafür ist es, jeden Tropfen Wasser in der Region zu halten.

Deshalb soll Wasser, das über eingebaute Sperren in bestehenden Kanälen gestaut wird, nicht länger abgeleitet, sondern gezielt zur Versickerung gebracht werden. Damit könnten die Niederschläge effizienter zur Anreicherung von Grundwasser beitragen. Zugleich wäre eine Direktentnahme von Wasser aus den Gräben zur Bewässerung angrenzender Agrarflächen möglich. Auf diese Weise würde die Regeneration der Grundwasserkörper gefördert.

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Die spezielle Herausforderung dabei ist, dass kleinteilig in einigen Gebieten der Grundwasserspiegel zu erhöhen ist, während er in unmittelbarer Nähe gesenkt werden muss, um im Siedlungsbereich Kellervernässungen zu verhindern.

Als weitere wichtige Maßnahme beschrieb Mechtler den Bau von Begleitkanälen entlang des Einser-Kanals. Die nicht verdichtete Bauweise der Dämme des Kanals führt zu hohen Verlusten von Wasser, das im System gehalten werden könnte. (Mehr zum aktuellen Stand von Ober- und Unterwasser im Seerandwehr finden Sie auf Wasserportal Burgenland.)

Für jene zeitlichen Phasen, in denen durch Niederschläge zu wenig Wasser in das Verteilungssystem eingebracht werden kann, sieht die Studie eine Zufuhr von Fremdwasser in den Seewinkel vor. Derzeit verhandelt das Land Burgenland mit Niederösterreich über eine Dotation von Donauwasser, das für eine weitere Anreicherung der Grundwasserkörper bzw. eine landwirtschaftliche Nutzung verfügbar sein soll. Ein komplexes Projekt, das noch Jahre dauern kann.

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