Stream
Vitalisierung des Schilfgürtels
Ein Ende der ungarischen Dotationspläne auf Raten – Was nun?
Der Schilfgürtel braucht Wasserstands-Schwankungen
Schlamm: Lebensraum und Problemzone
Rekordverluste durch Verdunstung im Neusiedler See
„Heißzeit“: Ö1-Beitrag mit Alois Lang
Regen: nur wenig Entlastung für das Grundwasser
Perspektivenwechsel für Birdwatcher
Grundwasser-Tiefstand hat gravierende Auswirkungen
Buchrezension: Die große Hitze
„Ein äußerst sensibles Ökosystem“
„Hafenausfahrten am Neusiedler See freihalten“
„Der Neusiedler See ist Teil unserer Kultur“
„Aus traditionellen Bauweisen für die Klimaerwärmung lernen“
Bei meiner Beschäftigung mit traditionellen Bauweisen und Siedlungsstrukturen ist mir bewußt geworden, welchen regionalen Schatz wir in unserer Region haben. Man denke etwa an die Streckhöfe, die Teil eines sehr kompakten Siedlungsraums sind. Aus diesen Strukturen können wir viel lernen: Die traditionellen Bauweisen waren grund- und bodensparend, zusätzlich bieten sie sehr gute Bedingungen für die Klimaerwärmung mit zunehmend heissen Sommern.
Rosalinde Kleemaier-Wetl
Das Statement wurde im Rahmen der Buchpräsentation von Das Ende des Neusiedler Sees? Eine Region in der Klimakrise“ (Residenz Verlag) im Kalandahaus in Trausdorf aufgenommen. Rosalinde Kleemaier-Wetl ist Autorin eines Beitrags.
Zur Person
Rosalinde Kleemaier-Wetl, postgraduales Studium Sanierung und Revitalisierung an der Donau-Universität Krems. Sie arbeitet als selbständige Beraterin, Vortragende und Autorin mit den Schwerpunkten baukulturelles Erbe, Siedlungsentwicklung und Welterbe Kulturlandschaften.
Sie ist Mitglied der ICOMOS Austria Monitoring Group, die fachliche Unterstützung für die österreichischen Welterbestätten-Verantwortlichen leistet. Sie ist weiters Vorstandsmitglied des Vereins Europa Nostra Austria und der Initiative Welterbe Fertö – Neusiedler See. Sie ist Autorin von Baukulturelles Erbe versus Klimaschutz und Modernität. Am Beispiel des Welterbegebietes Fertö – Neusiedler See.
Ulrike Herbig
Gerüstet für den Klimawandel?
Zu viel Hitze, zu wenig Wasser
Ein Naturraum, viele Schutzgebiets-Typen
Mosaik unterschiedlicher Schilfbestände wieder herstellen
Zukunftsfrage: Genmais oder „Illmitzer Gerste“?
Strategien gegen den Wassermangel
Angebotsvielfalt als Stärke
Eine Zeitreise durch die Landschaftsgeschichte
Eine limnologische Besonderheit
Der Umgang mit dem Wasser als zentrale Herausforderung
Neuerscheinung Weissbuch
Verantwortung übernehmen
Interview Die Bemühungen um den Erhalt des Neusiedler Sees laufen. Gibt es auch eine Strategie für den Fall, dass der See trockenfällt? Doskozil: Der See darf keinesfalls trockenfallen. Er ist als Lebensraum eminent wichtig und stellt für die Bevölkerung, für die Wirtschaft und den Tourismus die wichtigste Lebensgrundlage in der Region dar. Die Taskforce Neusiedler See – Seewinkel arbeitet bereits intensiv an technischen Lösungen. Neben dem Dialog mit Ungarn prüfen wir auch weitere Varianten: In Nickelsdorf soll die bisher größte Anlage für die Produktion von Grünem Wasserstoff entstehen. Erhoben wird, ob wir parallel zur nötigen Transportleitung nach Schwechat auch eine Donau-Zufuhr zum See verwirklichen können. Außerdem denken wir ein gemeinsames Vorhaben mit der Slowakei an. Ein Mix dieser Maßnahmen wäre ebenfalls denkbar, um das beste Ergebnis zu erzielen. Was würde ein – vorübergehendes – Verschwinden des Sees für das Unternehmen Esterhazy bedeuten? Ottrubay: Das hätte für die Natur, für alle Menschen in der Großregion und für sehr viele Unternehmen verheerende Folgen. Man weiß aus dem 19. Jahrhundert, dass nach Austrocknung des Sees starke Staubwinde entstanden sind, die zu Lungenkrankheiten geführt haben. Die Lebensqualität wäre massiv geschädigt, das gilt für die hier lebenden Menschen wie auch für zehntausende Wochenend- und Feriengäste. Dazu kommen die Auswirkungen auf die Biodiversität und das Artenspektrum und anderes mehr. Als bedeutender Player im Bereich Wohnen, Freizeit und Events ist Esterhazy natürlich mehrfach betroffen. Deshalb spüren wir die große Verantwortung, gemeinsam mit den Betroffenen, den Behörden und der Politik schnell umsetzbare Lösungen zu entwickeln. Die zentrale Frage angesichts sinkender Grundwasserspiegel ist: Welche Schritte sind nötig, um gegenzusteuern? Doskozil: Langfristig bietet eine Wasserzufuhr sicherlich die beste und effizienteste Lösung für die Stabilisierung des Grundwasserspiegels und die Versorgungssicherheit der Region. Auf die Klimaveränderungen und die landwirtschaftliche Bewässerung haben wir bereits reagiert: Die Bescheid-Auflagen wurden angepasst, Beregnung ist nur in…